Restaurierung und Aufbau eines antiken Burroughes & Watts

Nach einigen Wochen aufwendiger Restaurierung nun der Aufbau eines antiken Burroughes & Watts in einer schönen Stadtvilla in Wien. Der Tisch, über 100 Jahre alt, hat seinen Platz dort im Wohnzimmer der Familie gefunden, steht auf einem persischen Teppich und befindet sich in guter Gesellschaft zu einem Bechstein Flügel.

Eine kleine Herausforderung bei der Restaurierung war dabei, Beine und Rahmen vom Holzdekor her an die Farbgebung des Flügels anzugleichen. Um dem schönen alten Burroughes Design gerecht zu werden, sind die Spuren des Alters nicht komplett beseitigt und so atmet der Tisch die gewünschte Patina. Wie immer wurden vorzugsweise ökologische Stoffe verwendet, Farbe und Lack sollten auf diesen antiken Harthölzern keine Verwendung finden.

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Unglaublich

aber leider wahr der folgende Fall.
Einerseits erfreulich, dass die Popularität von Snooker auch bei uns im Land stetig steigt und die Möglichkeiten Snooker zu spielen durch immer mehr verfügbare Tische zunimmt.
Andererseits bedauerlich, dass sich im Markt zunehmend schwarze Schafe tummeln. Tische Made in China werden angeboten von Händlern die bis dato mit Gartenzwergen oder Duftkerzen gehandelt haben, Service wird mitunter geleistet von Leuten, die vielleicht gute Snookerspieler sind jedoch mindestens als wenig talentiert für handwerkliche Arbeiten gelten müssen.
Doch was ist passiert?
Ein Snookerfreund aus Baden-Württemberg kaufte in Ebay einen Snookertisch und ließ ihn liefern, den Aufbau sollte ein guter Tablefitter aus seiner Region ausführen.
“Der Tisch wurde mir als Tisch in sehr gutem Zustand mit leichten Gebrauchsspuren verkauft.”
Doch das entsprach nicht annähernd der Realität und so wandte sich der Käufer mit Bitte um ein Gutachten an uns, um gegen den Verkäufer eine Forderung auf Rücknahme oder erheblichen Nachlaß durchzusetzen.
Ergebnis nach unserem Gutachten: der Käufer behält den Tisch, wird mit einer Rückzahlung von ca. 80% entschädigt, wir werden ihn mit erheblichem Aufwand reparieren, restaurieren und fachgerecht aufbauen.

Doch zum Tisch. Ein Riley Club von 1987, nichts besonderes, aber ok, früher offenbar bespielt in einer Discothek, dann demontiert und welch Frevel mehrere Jahre in einer Garage abgelagert.
Sämtliche Schrauben (Rahmenmontage, Bandenbefestigung) fehlen. Die sichtbaren Rahmenteile und Beine sind extrem unansehnlich, ungewöhnliche starke Gebrauchsspuren an den Banden, Taschenleder durchgespielt, Netze verschlissen – weder Banden noch Taschen haben offenbar je eine Wartung erlebt.
Fotos die der Käufer gemacht hat:


Und nun immer wieder der gleiche Rat:

  • Informationen über den Verkäufer beschaffen,
  • Referenzen erfragen,
  • genauso über den Tablefitter: werden von ihm auch Tische bei Vereinen, auf großen Turnieren und Exhibitions gefittet und wenn ja
  • wie zufrieden ist man mit der Qualität?
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Appell an alle Interessenten

Leute, Leute. Es ist Zeit für einen dringenden Appell an alle Interessenten, die irgendwann einmal einen Snookertisch kaufen wollen.
Vorangestellt: Nein, wir kaufen keine Tische von Wiraka oder andere Fernost-Fabrikate an. Da gibt es einen prädestinierten Mitbewerber… (Kontakt übermitteln wir gern per Email) und nein, wir verkaufen auch keine gebrauchten oder gar neuen Fernost-Tische.

Letztere gibt es bei den sicher hochqualifizierten “Kaufrausch”- und “Preisbrecher”- Onlinehändlern, die mit ihren Containern gefüllt mit Rasenmähern, Kochtöpfen Glasperlen und eben auch Snookertischen nicht zuletzt der fernöstlichen Seefahrt ein erkleckliches Auskommen sichern.
Und noch ein letztes Nein.
Auch wenn die Snookertische von dort irgendwie besonders sein müssen, denn die lassen sich ja laut Beschreibung oft “problemlos selbst aufbauen” und im demontierten Zustand sogar “leicht in einem kleinen Anhänger” transportieren, hat diese Ware sicher ihre Berechtigung.
Wenn nicht, würde der Markt diese Produkte schon verbannt haben.

Und: natürlich gibt es auch in China mit viel Mühe produzierte Snookertische in höchster Qualität – die sieht man dann gesponsert auf der Maintour – so z.B.  jetzt den “Star”  in Gold.
Diese findet man dann allerdings nicht bei den o.g. Ramsch-Onlinern, und bezahlen würde man die auch nicht mehr wollen.

Ein letztes: Bei einem vor einiger Zeit von uns geliefertem Tisch in Hamburg waren die Banden “reif”. Zwei Tage war ich dabei wie Trevor Foord Holz und Gummi zuleibe rückte. Sonst meistens im Streß, hatten wir diesmal Zeit über Snookertische allgemein, Qualitäten von Materialien und besonders auch Dienstleistungen zu reden.
Von über 36 Jahren Erfahrung zu profitieren ist dabei natürlich enorm wertvoll.
U.a.  hatte er einen wichtigen Rat: “Wenn du den Auftrag bekommst einen Wiraka (er hat speziell dieses Fabrikat genannt, meinte aber die ganze “Familie”) zu fitten, lehne ab oder kalkuliere den Arbeitspreis 30% höher und gib keine Garantie auf die Stabilität”
Nun ist Trevor nicht irgendwer, sondern nicht nur nach meinem Dafürhalten einer der besten Tablefitter hierzulande.
Ja. Auch da gibt es Unterschiede, und die zeigen sich eben nicht nur im Preis.
Lediglich zu wissen wie man mit dem Queue umgeht, Wasserwaage und Tacker anschaffen und dann ohne jede (handwerkliche) Ausbildung und Erfahrung den Titel Tablefitter zu führen, kann jedoch nur den unbedarften Kunden zufrieden stellen der den Unterschied zu solider handwerklicher Arbeit (noch) nicht kennt.

Nun aber der Appell: Wer anspruchslos ist und lediglich paar bunte Bälle auf einem richtig großen Tisch rumrollen will, sollte tatsächlich billigst kaufen und das selbst aufgebaute Schmuckstück auch durchaus selbst mit einem “original englischen Tuch” bedecken oder billigst zum Sonderpreis aufbauen lassen.

Alle anderen:

  • befaßt euch vor dem Kauf damit worauf es wirklich ankommt
  • hört mehrere Meinungen von Tischbesitzern, und vor allem berücksichtigt auch, daß kaum einer zugibt, daß er nicht den Tisch seiner Träume gekauft hat
  • seid nicht blauäugig gegenüber Verkäuferaussagen, auch gegenüber den unsrigen 😉 und besonders Tiraden von Eigenlob sind verdächtig
  • seid einfach mißtrauisch und prüft genau die Angebote, sucht nach Referenzen
  • fragt nach der Zufriedenheit mit Service und der Aufbauqualität

Von uns verkaufte und aufgebaute original englische Snookertische stehen nunmehr in wirklich allen Regionen Deutschlands, vielen Ländern Europas, sogar in Marokko, in Clubs, bei Vereinen oder Privatleuten.
Zwar sind es verschiedenste Modelle, doch trotzdem lohnt sicher jeder Besuch und man kann, oft verbunden mit einem Spielchen, die Qualität von Service und Aufbau erfragen.
Auch ist jeder willkommen unserer Werkstatt einen Besuch abzustatten, aktuell verfügbare oder gerade in Arbeit befindliche Tische zu begutachten. Allerdings besser vorher anrufen, denn wenn gerade Auslieferung ansteht, ist die Werkstatt verlassen.

Zum Schluß noch die wichtigste Neuigkeit:
Wir bauen nun bald unseren eigenen Snookertisch, ausgereifte Konstruktion als Ergebnis der Bearbeitung und Aufbauerfahrung von -zig verschiedenen Modellen über Jahre hinweg.
Gekennzeichnet durch variables Design, Ausführung 6 bis 12 ft, Kundenwünsche in Holz, Farbe usw. kein Problem.
Wir lassen nicht etwa bauen in Polen, Ukraine oder China, es wird bei uns in der Werkstatt produziert und damit werden auch deutsche Arbeitsplätze gesichert.
Möglich wird dies zu einem konkurrenzfähigen Preis bei höchster Qualität durch Einsatz von modernster CNC-Technik für Fräsen und Drechseln.
Weitere Details dazu folgen demnächst in dieser Rubrik.
Unserer Liebhaberei, der Restaurierung von original englischen Tischen bleiben wir natürlich weiterhin treu, werden uns dabei durch die neuen technischen Möglichkeiten noch mehr auf die wirklich antiken Perlen für höchste Ansprüche konzentrieren.

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